Sie sitzen vor einem Computer. Dieser besitzt Hardware wie wir einen Körper. Er wird von Strom durchflossen wie wir mit Energie und er hat eine Software, das ist unser Geist. Sie wissen, daß ein kleiner Fehler in der Software den Computer “zum Absturz” bringen kann. So ähnlich ist es bei uns.

Wir denken jeden Tag durchschnittlich 50.000 Gedanken. Doch haben sie schon einmal aufmerksam beobachtet, WAS sie denken. Denken sie konstruktiv, mit Liebe, aus dem Herzen, gütig, mit Selbst-Liebe ODER denken sie mit Angst, Schuld, Zweifel, Gier und anderen, ähnlichen Gefühlen? Genau diese so unscheinbaren Gedanken, die manchmal nicht länger als eine Millisekunde existieren, bestimmen Ihr tägliches Erleben.

Hier ein einfaches Beispiel aus dem Leben:

Das Schloss der Fahrertüre meines Wagens war defekt und nicht mehr abzuschließen. Der Wagen stand mitten in der Stadt auf einem gemieteten Parkplatz. Mehrere hundert Menschen benutzten diesen Parkplatz täglich. Nicht nur dass ich zu bequem war in die Werkstatt zu fahren, kam mir nicht in den Sinn, dass jemand die Türe öffnen würde, z.B. um das teure Radio zu entwenden. Keinerlei Zweifel daran, dass dem Wagen nichts passieren würde, „schützte“ somit den Wagen ca. ein halbes Jahr lang. Bis ich beim nächsten Kundendienst das Schloss mit reparieren ließ.

Auf dem gleichen Parkplatz parkte ich dann zwei Jahre später einen geliehenen Wagen mit Stern auf der Haube. Mein erster Gedanke war dummerweise: „Hoffentlich bricht mir den keiner ab“. Am nächsten Tag dachte ich dies unsinnigerweise nochmals. Am vierten Tag hatte ich dann das Ergebnis. Der Stern war weg…

Beispielhafte Affirmationen für den ersten Fall: „Mein Auto bleibt immer unberührt.„

Beispielhafte ungünstige und unbewusste Affirmation für den zweiten Fall: „Es sind nur noch kriminelle unterwegs die Böses im Sinn haben.“

Affirmationen sind Glaubenssätze, welche alles Veränderbare in unserem Leben bestimmen.                                                     

Affirmationen sind Gedankenmuster durch die wir unser tägliches Erleben erschaffen.

“Das Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen.”      Marcus Aurelius, röm. Kaiser

Das schöne ist, das meiste ist veränderbar, aber leider nicht alles. Es kommt darauf an wie konsequent, aber dennoch ohne Druck, wir uns selbst und unser Leben betrachten. Und zwar in aller Tiefe. Durch das bewußte und ehrliche Anschauen unseres Selbst werden wir uns klar wie wir “funktionieren” und welche “Programme” bei uns ablaufen.

Finden wir ein Programm, daĂź uns nicht mehr gefällt, so ändern wir es. Wieder ein Beispiel aus dem Leben: Ich entdeckte bei der Selbstbetrachtung eine bestimmte Angst vor etwas. Ich fand auch heraus wann ich diese zum ersten Mal hatte. Es wurde mir klar, daĂź diese Angst damals als Kind durchaus berechtigt war. Aber heute, als Erwachsener, brauche ich davor keine Angst mehr zu haben. Als mir dies klar wurde, hat sich etwas in mir spĂĽrbar gelöst. So begab ich mich Tage später voller Mutes in die Situation, vor der ich immer Angst hatte. Ich stellte fest, daĂź es lange nicht mehr so schlimm war wie vorher. Dennoch spĂĽrte ich die Angst (noch). Bereits wenige Wochen später war fast nichts mehr davon da. Nicht nur der Geist, auch der Körper braucht seine Zeit um etwas loszulassen, mal mehr mal weniger.  

Die Affirmation hierzu lautete: “Die Angst die ich verspüre, war berechtigt. Doch heute brauche ich sie nicht mehr.”

„An was glaube ich zutiefst?“ Ist die Frage die meinen Lebens-Code definiert, welcher mein tägliches Erleben gestaltet.

Letztendlich ist das Leben nicht mehr, als die Summe der Glaubenssätze, ähnlich der Struktur einer genetischen DNA. Dieses einfache Beispiel einer Struktur des Glaubens soll ansatzweise verdeutlichen wie ein Mensch seine Welt erlebt. Würde er manche Glaubenssätze sich vor Augen führen und bewusst als die seinen annehmen, so könnte er diese auch in das ändern, in das was er sich wirklich von seinem Leben vorstellt.

Beispielhafte bewusste Aspekte:

  • Der Sommer ist eine schöne Jahreszeit, da fĂĽhle ich mich wohl. Im Winter fĂĽhle ich mich nicht so wohl.
  • Ich liebe Kinder aber sie können auch ganz schön nerven.
  • Autos sind mir… wichtig bzw. unwichtig.
  • Ich werde bestimmt mindestens 2 bis 3 Mal im Jahr krank.
  • Die GroĂźen verdienen doch das Geld nicht wir Kleinen.
  • Ich hasse es frĂĽh aufzustehen.
  • Wenn es kalt ist, friere ich leicht.
  • Gut essen gehen ist etwas Wunderbares.
  • Ich freue mich auf meinen nächsten Urlaub.
  • Der blöde Computer macht nie was ICH will.
  • Meine Nachbarn sind sehr nette Menschen.
  • Meine Arbeit ist anstrengend.
  • Ich bin manchmal unsicher am Telefon.
  • Ich habe Angst vor dem Fliegen.
  • Ich mag Tiere, sie sind so ehrlich.
  • Ich habe ein schlechtes Gewissen wenn ich einen  Bettler sehe.
  • Die Welt ist ungerecht.
  • Ich stelle mich immer in der längeren Schlange an.
  • Ich kaufe mir sehr oft Schuhe, aber eigentlich brauche ich diese gar nicht.
  • Krankheit ist etwas nutzloses und lästiges.
  • Ich bringe auf Parties gute Stimmung mit.
  • Ich bin ein/e wunderbare/r Koch/in.

Usw…

Beispielhafte unbewusste Aspekte:

  • Ich darf nicht besser sein als mein Vater/Mutter.
  • Ich fĂĽhlte mich als Kind wenig beachtet und geliebt, daraus resultiert mein Mangeldenken.
  • Ich erkenne die Grenzen meiner Eltern und die meiner momentanen Umwelt als die meinen an.
  • Mein erstes sexuelles Erlebnis war Mist. Das habe ich nie verarbeitet und verwunden.
  • Ich wurde sehr von meiner Tante geliebt.
  • Ich bin hässlich.
  • Ich bin sehr genau und zuverlässig, da ich gefallen will.
  • Ich bin der kleine und der Konzernchef und der Minister sind die „GroĂźen“.
  • Ich spreche in meinen Beziehungen nie ĂĽber Sex.
  • Ich spreche auch sonst nie ĂĽber den wirklich wichtigen Kern-Themen der Beziehungen, da ich
  • Angst habe, dass ich dabei verletzt werde oder gar verlassen.
  • Ich bin auf der Suche, da ich einst viel vermisst habe.
  • Geld verdirbt den Charakter.
  • Ich spreche nie einen möglichen Partner an, da ich nicht abgewiesen werden möchte.
  • Ich suche oft die Schuld bei den anderen, da ich vor mir selbst nicht schuldfähig bin.

Usw....

Beispiel einer Veränderung.

„Die Welt ist ungerecht“ ist ein aus dem Volksmund übernommenes Klischee, das auch erlebt werden kann solange man daran glaubt. Sicherlich mag manches auf den ersten Blick ungerecht aussehen, doch das ist es nicht wirklich. Dies würde man sofort erkennen, sofern man alle Zusammenhänge des Lebens sehen würde. Ein kurzer Exkurs: Jeder Augenblick ist vollkommen und gerecht aufgrund der Dualität aller Dinge. Nicht immer erfolgt z.B. der Ausgleich einer Sache sofort. Zum Beispiel eine Strafe für einen Täter. Auch erfolgt die Antwort des Ganzen nicht immer in der Weise wie wir uns diese vorstellen. Aber sie erfolgt immer und zwar auf jeden Millimeter genau. Schon allein aufgrund physikalischer Gesetze muss sie erfolgen.

Wie verändere ich nun den obigen Glaubenssatz?

In meinem Herzen kann ich mir vorstellen, dass es doch irgendwo eine Gerechtigkeit gibt. AuĂźerdem ist unser Herz viel klĂĽger als unser (immer noch junger) Verstand.

Lebe ich nun selbst, das was ich mir wünsche, in diesem Falle Gerechtigkeit, so komme ich in Resonanz mit dieser. Ich kann nur das ernten was ich selber bereit bin zu geben. Sähe ich Hafer, so ernte ich Hafer. Insofern ist die Welt auf ihre Weise gerecht und jeder erlebt das, was woran er glaubt. In diesem Fall erlebe ich nach einer gewissen Zeit gerechte Menschen um mich herum.

Als Affirmation bietet sich hierzu an: „Ich bin gerecht und kenne viele gerechte Menschen.“